Pascal Hubatka (1987)
- Master in Menschenrechte und humanitärem Völkerrecht
Vor der Abreise
So kurz vor dem Einsatz bin ich vor allem auf das erste Treffen mit mexikanischen MenschenrechtsverteidigerInnen gespannt. Was sind das für Persönlichkeiten, die sich Tag für Tag, Jahr ein Jahr aus, gegen den Strom bewegen? Wie bewältigen sie den gewaltigen Frust, der durch jahrelanges Bemühen für mehr Gerechtigkeit entsteht, oft ohne tiefgreifende soziale Veränderungen zu erreichen? Vor der Abreise erfüllt mich eine gewisse Demut, dass ich etwas zu dieser Friedensarbeit beitragen darf.
Nach einem Rechtsstudium in Menschenrechte und humanitärem Völkerrecht sind es vorrangig die praktischen Herausforderungen der Arbeit, auf die ich mich freue. Wie kann man eine/n RegierungsvertreterIn wirkungsvoll auf die gefährliche Arbeit der MenschenrechtsaktivistInnen aufmerksam machen, ohne dass man sie/ihn in ihrem Stolz verletzt? Eine persönliche Herausforderung wird, wie ich mit der Gewalt, die Opfer von Menschenrechtsverletzungen erlebt haben, umgehen kann. Wie werde ich mich fühlen oder reagieren, wenn jemand mir von ihrer/seiner entführten Tochter erzählt?
Ich gehe also mit grosser Freude in das Projekt von PBI Mexiko in Oaxaca und bin gespannt, was mich dort erwartet. Aber ich gehe auch mit einer gehörigen Portion Respekt.
Ein Monat in Chihuahua: zwischen Licht und Gewalt. Manon Yard berichtet über ihre ersten Wochen als Freiwillige im Norden Mexikos. / Von Flawil nach Tehuantepec Pascal Hubatka, der 100. Schweizer im Einsatz, berichtet über eine Begleitung im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca.
Un mois à Chihuahua, entre lumière et violence. Témoignage de la volontaire Manon Yard depuis Chihuahua. / De Flawil à Tehuantepec Témoignage de Pascal Hubatka, le centième volontaire Suisse en mission à Oaxaca.