Direkt zum Inhalt

Nadia Graber

Guatemala, Februar 2007 - Januar 2008
Nadia Graber

Nadia Graber

Vor der Rückkehr

Im vergangenen Jahr waren meine Augen stets auf meine persönliche Sicherheitslage, die des Teams und der begleiteten Organisationen gerichtet. Ich verabschiede mich mit Demut und Dankbarkeit von lieb gewonnenen Menschen, die ich bei ihrem Kampf für die Einhaltung der Menschenrechte hautnah begleiten durfte. Ich verlasse ein 10-köpfiges Team, mit dem ich unter einem Dach zusammengewohnt und -gearbeitet habe. Ich lasse ein Land von strahlender Schönheit hinter mir, gebeutelt von einer dunklen Vergangenheit und einer sehr gewaltvollen Gegenwart. Und ich kehre in die Schweiz zurück, mit dem Wunsch, dass sich Guatemala endlich zu einem Staat entwickelt, der seine unglaubliche kulturelle und ethnische Vielfalt respektiert und wahrt.

Zurück in der Schweiz werde ich die Arbeit mit PBI weiterführen. Auf einem bestimmt weniger intensivem Niveau zwar, aber mit der Sicherheit, dass die PBI-Präsenz ein sehr wertvoller Tropfen auf den heissen Stein ist. Sie erlaubt es nämlich den MenschenrechtsverteidigerInnen, ihrer Arbeit mit etwas mehr Sicherheit nachzugehen.


Vor der Abreise

Nun bin ich es, die den Website-BesucherInnen als nächste PBI Ausreisende entgegenlacht. Es ist ein komisches Gefühl, jetzt "auf der anderen Seite" zu stehen. Zuvor waren es immer die anderen, deren Geschichte ich mit Neugier und etwas Neid verfolgte. Nun gilt auch für mich ernst zu machen, ich reise am 3. Februar 2007 für ein Jahr nach Guatemala.

Das Wechselbad der Gefühle ist in vollem Gange: Aufregung fürs Packen und für die Abreise; Ärger mit dem Schweizer Papierkram; Neugier auf das Guatemala-Team; etwas Neid, dass ich dieses Jahr nicht bei den geplanten Taufen, Hochzeiten, Ausflügen dabei sein kann; Genugtuung ein Ziel erreicht zu haben; Dankbarkeit für all die lieben Menschen an meiner Seite; Lust Neues zu lernen; Nervosität fürs Abschiednehmen und vieles mehr.

Das Guatemala-Team erwartet dieses Jahr viel Arbeit! Es finden Präsidentschaftswahlen statt, die politische, soziale und wirtschaftliche Lage ist zunehmend schwieriger. Zehn Jahre nach der Unterzeichung der Friedensverträge sind die meisten Forderungen immer noch nicht umgesetzt. Anfragen für Schutzbegleitungen nehmen leider wieder zu, deshalb wird das Team von acht auf zehn Mitarbeitende aufgestockt.

 

facing PEACE - März 2020
facing PEACE - März 2020

Aktivismus und Gesundheit: Frauen schützen durch psychosoziale Gesundheit / Sophie Helle: Das Leben als PBI-Freiwillige: wo liegt die richtige Balance? / Nadia Graber: Es ist wichtig PBI im Alltag im Hinterkopf zu behalten. 

facing PEACE - mars 2020
facing PEACE - mars 2020

Une meilleure protection des femmes grâce à un accompagnement psychosocial / La vie de volontaire chez PBI, un jeu subtil d'équilibre / Nadia Graber gardePBI à l'esprit au quotidien.

Rundbrief aus Guatemala, 23 Juli 2007
Rundbrief aus Guatemala, 23 Juli 2007
- Das Leben und Arbeiten im PBI-Haus - Freizeit - Wanderung auf dem Vulkan Pacaya - Guatemala - über das Land und das PBI-Projekt
Rundbrief aus Guatemala, 31. Dezember 2007
Rundbrief aus Guatemala, 31. Dezember 2007
- Wahlen in Guatemala - 1. August-Feier ind der Schweizer Botschaft - Dreharbeiten des Schweizer Fernsehen
Medienmitteilung 27.3.2008
Medienmitteilung 27.3.2008
Zurückgekehrt aus einem Land, in dem Diskriminierung zum Alltag gehört: Die Bielerin Nadia Graber, erzählt von ihrem Friedenseinsatz in Guatemala Die Bieler Pflegefachfrau Nadia Graber kehrt nach einem bewegten Jahr als Freiwillige für Peace Brigades International (PBI) zurück. Ein Jahr, in dem sie zahlreiche politische und soziale Umbrüche miterlebt hat: Wahlen, Regierungsreformen und Gewalt prägten ihren Alltag. Tagtäglich schützte sie das Leben von Menschenrechtsaktivisten nur durch ihre Begleitung. Heute sagt sie überzeugt; «PBIs Präsenz ist ein sehr wertvoller Tropfen auf einem heissen Stein, die es den AktivistInnen erlaubt, mit mehr Handlungsspielraum ihrer Arbeit nachzugehen». Die 33-jährige freut sich auf ein normales Leben in der Schweiz, wo sie nicht ständig auf die Sicherheit bedacht sein muss.
PORTRÄT - Die Schutzbegleiterin
PORTRÄT - Die Schutzbegleiterin
Nadia Graber stand als Mitarbeiterin einer Friedensorganisation in Guatemala ein Jahr lang bedrohten Menschenrechtsorganisationen zur Seite.
Pacifique
Pacifique
La Biennoise Nadia Graber a vécu le quotidien guatémaltèque pour le compte de Peace Brigades International. Elle raconte son expérience en page 3. Portrait
«Il s’agissait de les appuyer physiquement»
«Il s’agissait de les appuyer physiquement»
Après son engagement humanitaire d’une année au Guatemala, la Biennoise Nadia Graber est de retour. Heureuse de retrouver son pays, elle livre ses réflexions sur les rapports Nord-Sud. Rencontre.
Anhaltende Straflosigkeit und ausgeprägte Ungleichheiten
Anhaltende Straflosigkeit und ausgeprägte Ungleichheiten
Nur schleppend wird in Guatemala der Friedensvertrag umgesetzt, der vor zwölf Jahren nach 36-jährigem Bürgerkrieg abgeschlossen wurde. Praktisch alle Straftaten bleiben ungeahndet. Wie kaum anderswo in Lateinamerika sind die Ungleichheiten ausgeprägt. Im Auftrag der Nichtregierungsorganisation Peace Brigade International (PBI) weilte die Bielerin Nadia Graber ab Februar 2007 ein Jahr im Friedenseinsatz in Guatemala.