Die Situation in Honduras ist mit dem Ausgang der Wahlen sehr angespannt und von grosser Unsicherheit geprägt. Aus diesem Grund musste Jeannine ihren Abflug vom 8. Dezember auf ein späteres Datum verschieben. PBI sprach mit ihr über den verschobenen Abflug, ihr Abschiedsfest und ihre Motivationen und Ängste bezüglich des bevostehenden Einsatzes.
Wie siehst du in der gegenwärtigen Situation deinem Einsatz in Honduras entgegen?
Da ich mich auf den Abflug am 8. Dezember eingestellt hatte und alles organisiert war, ist es gerade etwas schwierig für mich. Ich denke aber, dass es die richtige Entscheidung war, nicht zu reisen. Die Situation ist momentan unsicher und zu risikoreich. Einerseits stecke ich voller Tatendrang und andrerseits verspüre ich angesichts der politischen Lage Ohnmacht. Das macht es nicht einfach. Die aktuelle Situation zeigt aber, wie wichtig die Arbeit von PBI in Honduras ist. Ich hoffe bald abreisen zu können, um das Team zu unterstützen und mich für die Menschenrechte vor Ort einzusetzen.
PBI: Dein Abschiedsfest hat am 2. Dezember in Baden stattgefunden. Deine Verwandten und Freunde konnten sich von dir verabschieden, sich über PBI informieren und das Projekt in Honduras kennen lernen. Was wirst du vom Abschiedsfest mit in den Einsatz nehmen?
Das Fest hat mir nochmals viel Energie und auch Motivation für meinen Einsatz gegeben. Meinen Leuten zu erzählen, was da auf mich zukommt und auch zu merken, dass ein grosses Interesse da ist, hat mir Freude bereitet. Es war auch eine gute Vorbereitung, da ich mich innerlich nochmals mit mir selbst und dem Einsatz auseinandergesetzt habe. Zusätzlich hat es mir sehr viel bedeutet die honduranische Aktivistin Aurelia Arzú an meinem Fest dabeizuhaben. Ihre Anwesenheit war eine grosse Bereicherung für alle. Einen solch ehrlichen kraftvollen Bericht zu hören, weckt auf und regt zum Handeln an. Es sind Personen wie Aurelia, die mir die Kraft und Motivation geben, nach Honduras zu reisen, in einen nicht ganz einfachen Kontext.
Worauf freust du dich besonders und was macht dir Angst?
Ich freue mich sehr auf die MRV, aber auch auf das Team. Vieles kann man sich vorstellen, aber auf Begleitung mit den MRV zu sein, kann ich mir noch nicht genau vorstellen und darauf bin ich besonders gespannt. Angst verspüre ich keine. Ich weiss, dass ich gut vorbereitet bin, sachlich aber auch emotional. Zusätzlich weiss ich, was das Projekt-Komitee und das Team für eine tolle Arbeit leisten und darauf verlasse ich mich.
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