Céline Monnier (1986)
- Master in Internationalem Recht (Graduate Institute of International and Development Studies, Genf)
- Bachelor in Internationalen Beziehungen (Universität Genf)
Vor der Abreise nach Mexiko
Vor etwa zehn Jahren haben zwei bolivianische Minenarbeiter in einem meiner Geschichtskurse einen Vortrag gehalten. Sie beschrieben ihre Arbeitssituation sowie die Menschenrechtsverletzungen und die Gewalt, die sie erlebten. Die beiden Bolivianer gingen mir danach nicht mehr aus dem Kopf. Ich hatte bis dahin nie daran gedacht, im Bereich Menschenrechte zu arbeiten. Danach konnte ich nicht aufhören, mir über die Situation der beiden Gedanken zu machen. Ich konnte nicht akzeptieren, dass man Menschen so unmenschlich behandeln kann. Schliesslich kam ich zum Entschluss, dass ich eine Arbeit im Bereich Menschenrechte und Konfliktlösung anstreben will.
Zwei prägende Begegnungen
Nach einem Bachelor in Internationalen Beziehungen und angesichts meines wachsenden Interesses am Bereich Konfliktlösung, wollte ich die Realität hinter meinen Büchern von Nahem erfahren und brach für ein Praktikum nach Kolumbien auf. Dort ereignete sich eine weitere Begegnung, die mich bezüglich meiner beruflichen Ziele geprägt hat. Als ich ein humanitäres Projekt besuchte, näherte sich mir eine Frau, deren Gesicht von Narben übersät war. Sie dachte ich sei Mitglied einer UNO-Organisation und bat mich eindringlich, Druck auf ein lokales Spital zu machen, damit ihr Sohn aufgenommen wird. Eine bewaffnete Gruppe hatte ihn mit Macheten schwer verletzt. Da ich keiner UNO-Organisation angehörte, konnte ich nicht helfen. Aber es war ein weiterer Schlüsselmoment, der mich darin bestärkte, dass ich mich gegen Waffengewalt einsetzen will. Ich hoffe so verhindern zu können, dass mich künftig nochmals eine Frau mit so verzweifeltem Blick anflehen muss.
Sich ein eigenes Bild der Wirklichkeit machen
Mittlerweile habe ich einen Master in Internationalem Recht abgeschlossen. Meine Masterarbeit drehte sich um das Thema Waffenregulierung, um Gewalt zu vermindern. Ich hatte die Möglichkeit Praktika auf verschiedenen Erdteilen zu absolvieren und von Nahem zu beobachten, wie internationale Politik gemacht wird. Dabei wurde ich mir bewusst, dass ich zuerst die Realität der betroffenen Menschen kennenlernen will, um eines Tages zu Problemlösungen auf internationaler Ebene beizutragen. Dies war die Motivation, mich auf das Abenteuer PBI einzulassen. Mein Ziel ist es, MenschenrechtsverteidigerInnen in ihrem Alltag zu begleiten, ihr Arbeitsumfeld kennenzulernen und zu wissen, was sie brauchen, um mich nachher ohne Vorurteile und falsche Vorstellungen für sie einzusetzen. Ich bewundere die Arbeit von PBI, weil sie die Chance bietet, mutige Menschen, die in einem schwierigen Umfeld arbeiten, konkret zu unterstützen. Ich freue mich, mehr über ihren mutigen Einsatz zu erfahren und ein Mosaiksteinchen zum Erfolg ihrer Arbeit beizutragen.