Alexander Lötscher
- Ethnologe / Politologe aus Luzern
Nach der Rückkehr
Einige Tage nach meiner Rückkehr in die Schweiz kommt bereits etwas Wehmut auf, wenn ich an den Einsatz in Kolumbien zurückdenke. Die Begleitungen der Menschenrechtsverteidiger haben in Regionen statt gefunden, wo Menschen wegen ihrem politischen Engagement und aufgrund wirtschaftlicher Interessen verfolgt, vertrieben und umgebracht werden. Immer wieder wurde uns für unsere Anwesenheit gedankt. Vor allem in abgelegenen Gebieten fühlen sich die Bewohner vom Staat und der sogenannt internationalen Gemeinschaft verlassen und vergessen. Kolumbien ist ein Land reich an natürlichen Ressourcen, an deren Ausbeutung Europa und die Schweiz teilnehmen - mich eingeschlossen. Ich selber durfte ein Land voller Lebensmut und Weisheit entdecken, das mir mehr gegeben hat als ich zurückgeben kann. Die Herausforderung besteht nun darin alles Gelernte - auf persönlicher und beruflicher Ebene - mit dem Schweizer Alltag zu verknüpfen. Eine spannende Zeit, weil einiges, was vorher als selbstverständlich und normal galt, nun in neuem Licht erscheint.
Vor der Abreise
Mit Neugier gehe ich in den Einsatz nach Kolumbien. Ich freue mich darauf, dass ich Menschen kennen lernen und begleiten werde, die sich für Menschenrechte und somit für ein Leben in Würde einsetzen. Einer der Grundgedanken von PBI ist die Solidarität über Grenzen und Unterschiede hinweg. Dazu gehört für mich auch das Bewusstsein, dass wir in der Schweiz Privilegien geniessen, die auf der Gewalt gegen Menschen und der Zerstörung der Natur basieren; sei es in Kolumbien, in der Schweiz oder anderswo. PBI bietet mir die Möglichkeit diese Solidarität auf konkrete Weise zu leben.
Während seinem einjährigen Einsatz in Nordkolumbien hat Alexander Lötscher als unbewaffneter Begleiter kolumbianischen Bauern die Arbeit erleichtert.