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Freiwilliger des Monats: Roman Gnägi

Freiwilliger des Monats: Roman Gnägi

Im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums von PBI stellen wir jeden Monat eine*n ehemalige*n Freiwillige*n vor. Diesen Monat ist Roman Gnägi an der Reihe, der von 2011 bis 2012 als PBI-Freiwilliger in Nepal im Einsatz war.

Kurzbiographie

Roman Gnägi hat in Bern Sozialanthropologie und danach in Sydney Entwicklungsstudien studiert. Neben Peace Brigades International war er mit anderen Nichtregierungsorganisationen in Einsätzen in Tansania, Burkina Faso und zuletzt in Kambodscha. Zurzeit arbeitet er als Berater für Programm-Management in Arua, Uganda, hauptsächlich in Projekten mit Personen, die aus dem Südsudan geflüchtet sind. Ausserdem forscht er im Rahmen seines Doktorats zum Thema der Friedensarbeit von lokalem Gesundheitspersonal.

Was hat dich in deinem Einsatz am meisten geprägt?

Für mich war der Einsatz mit PBI eine enorm lehrreiche Erfahrung, die mich bis heute begleitet. Die Einblicke in die nepalesische Menschenrechtsarbeit waren besonders eindrücklich. Als ein Team vorwiegend junger, manchmal vielleicht etwas übermotivierten Freiwilligen, denke ich, dass wir alle viel von der Geduld und der Resilienz unserer nepalesischen Kolleginnen und Kollegen gelernt haben. Schön war auch das starke Zusammengehörigkeitsgefühl in unserem internationalen Team.

Gibt es eine spezielle Situation oder ein Erlebnis in deinem Einsatz, das du gerne mit uns teilen würdest?

Ich habe während meines Einsatzes hauptsächlich im PBI-Büro in Gulariya gearbeitet. Meine schönsten Erlebnisse hatte ich, wenn sich zeigte, dass wir als Team akzeptiert und aufgenommen wurden. Wir gehörten während meiner Zeit in Gulariya zur Gemeinschaft dieser Kleinstadt, arbeiteten eng mit den lokalen Partnerorganisationen zusammen, trafen aber auch mal die Polizei zu einem Tee und Samosas.

"Natürlich gab es auch schwierigere Aspekte unseres Lebens in Gulariya, aber das Gefühl dazuzugehören und Dialoge zu schaffen, war sehr schön."

Was für einen Ratschlag würdest du zukünftigen Freiwilligen geben?

Ich selber habe während meines Einsatzes den Fehler gemacht, dass ich manchmal schlicht zu viel erwartete. Ich wollte die Auswirkungen der Arbeit direkt sehen und das ist im Bereich der Menschenrechte nicht immer möglich. Mein Ratschlag wäre deshalb, auf die lokalen Partnerorganisationen zu hören, sich einzufügen und auch schwierigere Situationen als wichtige Erfahrungen einzustufen. Schlussendlich kann man als Freiwilliger nur einen kleinen Beitrag auf einem langen und schwierigen Weg leisten - und dieser wird für die lokalen Menschenrechtsorganisationen auch nach dem Einsatz weitergehen.

Was wünschst du PBI zum 40-Jahre-Jubiläum?

Als ich als junger Student das erste Mal über PBI und das Prinzip der Schutzbegleitungen gelesen habe, war ich sofort verliebt in diese schöne Idee. Ich wünsche PBI allen Erfolg für die nächsten 40 Jahre und hoffe, dass die internationale Solidarität mit der Menschenrechtsarbeit weitergeht und weiter wächst.

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