Direkt zum Inhalt

Das Recht auf Gerechtigkeit: Ressourcenkonflikte und die Rolle der Justiz in Guatemala und Honduras

Eine Veranstaltung zur Menschenrechtslage in Guatemala und Honduras, mit den Menschenrechtsverteidiger*innen Lucía Xiloj und Juan López. 

Das Recht auf Gerechtigkeit: Ressourcenkonflikte und die Rolle der Justiz in Guatemala und Honduras

Eine Veranstaltung zur Menschenrechtslage in Guatemala und Honduras, mit den Menschenrechtsverteidiger*innen Lucía Xiloj und Juan López

Guatemala und Honduras gehören zu den gefährlichsten Ländern der Welt, wenn es um den Schutz der Umwelt und der Menschenrechte geht. Die Organisation Global Witness registrierte 2020 weltweit 227 tödliche Angriffe gegen Menschenrechts- und Umweltschützer*innen. Das sind mehr als vier Menschen pro Woche, die ermordet werden, weil sie versuchen, ihr Land sowie die Ökosysteme zu schützen. Zu den Übergriffen, denen die Umwelt- und Menschenrechtsverteidiger*innen täglich ausgesetzt sind, zählen auch Drohungen, Einschüchterung, Überwachung, sexuelle Gewalt und Kriminalisierung. Die indigene und ländliche Bevölkerung ist von den Übergriffen besonders stark betroffen. Der Staat, sowohl in Honduras wie in Guatemala, schützt meist die Interessen der Bergbau-, Palmöl- und anderer Firmen, missachtet die Rechte der ländlichen Bevölkerung und beteiligt sich an deren Verfolgung, statt sie zu schützen. Dennoch ist der Weg über das Justizsystem für viele Menschenrechts- und Umweltorganisationen eine wichtige – wenn auch oft zermürbende und gefährliche – Strategie.

Referent*innen:

Lucía Inés Xiloj Cuin, ist maya K’iche’ Anwältin auch Chichicastenango, Guatemala. Sie arbeitet sei 15 Jahren als Anwältin und ist national und international anerkannt für ihre Arbeit in den Bereichen Menschenrechte und Rechte der indigenen Bevölkerung. Sie hat zahlreiche Fälle von (indigenen) Menschenrechtsverteidiger*innen vertreten und sich intensiv mit dem Recht auf Konsultation und Selbstbestimmung der indigenen Bevölkerung beschäftigt. Sie ist zudem Anwältin einer Gruppe Maya-Achi-Frauen, die während des Bürgerkriegs Opfer sexueller Gewalt und anderer Gräueltaten wurden; ein Fall, in dem dieses Jahr – nach 10 Jahren Verfahren und fast 40 Jahren nach den Ereignissen –endlich ein Urteil gesprochen wurde.

Juan Antonio López ist Lehrer und Umwelt- und Menschenrechtsaktivist im Fall Guapinol, der emblematisch ist für die Bemühungen zum Schutz der natürlichen Ressourcen im Gebiet Aguán im Norden Honduras. Juan Antonio informierte die Bevölkerung in Guapinol über die Bergbau- und Landwirtschaftsprojekte, die das Wassereinzugsgebiet bedrohen. Durch sein Engagement im Widerstand gegen die Grossprojekte wurde er u.a. von der Bergbaufirma «Los Pinares», die sich in einem Teil eines geschützten Nationalparks installierte, angezeigt und verfolgt. Juan Antonio setzt sich für ein funktionierendes Rechtssystem ein, auch wenn dieser Einsatz einher geht mit Verfolgung, Bedrohungen, Kriminalisierung, Verhaftungen und auch Ermordungen.

Mehr Informationen

Datum und Ort

Donnerstag, 23. Juni 2022  18:30 - 20:15 Uhr
Kirchgemeindehaus Paulus
Raum F/G
Freiestrasse 20
3012 Bern

Links