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UNO Genf: Garifuna-Aktivistin prangert das Attentat auf OFRANEH-Koordinatorin Miriam Miranda in Honduras an

Honduras: Melissa Martínez hat auf ihrer Speaking Tour das Attentat auf ihre Kollegin Miranda Martínez angeprangert

Die Garifuna-Aktivistin Melissa Martínez prangerte am Menschenrechtsrat in Genf den Mordanschlag auf ihre Kollegin Miriam Miranda der Organisation OFRANEH an und kritisierte die fehlende Reaktion seitens der Vereinten Nationen.

Die Menschenrechtsverteidigerin Melissa Martínez aus Honduras nahm am 21. September 2023 im Rahmen der 54. Session des Menschenrechtsrats an der Veranstaltung "Women on the frontlines: a call to action on 25 years of the declaration on HRDs on women defenders" als Rednerin teil. Sie prangerte den Mordanschlag des 20. Septembers 2023 auf ihre Kollegin Miriam Miranda, Koordinatorin der Organisation OFRANEH, an und zeigte sich enttäuscht über die Bürokratie der Vereinten Nationen und deren langsamen Arbeitsweise.

 "Miriam Miranda wurde heute angegriffen; wir brauchen die Antworten nicht morgen, wir brauchen sie jetzt! Wir sind am richtigen Ort, um konkrete Massnahmen zu fordern, aber wir haben noch nichts erreicht."

Einsatz für die Rechte der afro-indigenen Garifuna

Auf ihrer Speaking Tour durch Europa erhob Miranda auch ihre Stimme für die Land- und Umweltrechte der Garifuna, angesichts der zahlreichen Bergbau- und Tourismusprojekte an der honduranischen Atlantikküste. Argentinien, Österreich und Costa Rica empfahlen Honduras im Rahmen des Menschenrechtsrats, Massnahmen gegen die Diskriminierung der Garifuna zu ergreifen. Zudem hat der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte bereits in zwei Fällen zugunsten der Rechte der Garifuna entschieden und Honduras dazu verpflichtet, Garifuna-Territorien an die Gemeinden Punta Piedra und Triunfo de la Cruz zurückzugeben.

Seit 2020 werden vier Garifuna-Aktivisten aus Triunfo de la Cruz vermisst, nachdem sie von bewaffneten Personen gewaltsam verschleppt worden waren. Bis heute haben die Ermittlungen keine Fortschritte ergeben. Stattdessen wurde ein falsches Verfahren gegen Miriam Miranda eingeleitet, in dem es sich laut der Sonderberichterstatterin für Menschenrechtsverteidiger*innen "offenbar um einen Vergeltungsakt handelt, der in direktem Zusammenhang mit der Ausübung ihres Rechts auf friedliche Demonstrationen steht".

Melissa Martínez nahm an einer Speaking Tour durch die Schweiz, Frankreich und das Vereinigte Königreich teil, die von PBI und IM-Defensoras in Zusammenarbeit mit ISRH und AWID organisiert wurde. Die Verteidigerin setzt sich in der Organizacíon Fraternal Negra de Honduras (OFRANEH) für die Verteidigung des Territoriums der Garifuna und die Stärkung der ganzheitlichen Gesundheitsfürsorge ein.

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