Direkt zum Inhalt

Marcelina Barranco aus Mexiko erhält in der Schweiz Unterstützung für ihre Anliegen

Marcelina Barranco stiess auf offene Ohren und Solidarität

Die Vertreterin der Organisation Frente de Pueblos en Defensa de la Tierra y el Agua FPDTA-MPT, Marcelina Barranco, berichtete auf ihrer Speaking Tour im November 2022 von den negativen Auswirkungen transnationaler Megaprojekte auf die ruralen und indigenen Gemeinschaften im Zentrum Mexikos. Die Problematik stiess in der Schweiz auf grosses Interesse und Solidaritätsbekundungen.

Vom 23. bis 25. November war die mexikanische Umwelt- und Menschenrechtsverteidigerin Marcelina Barranco auf Einladung von PBI Schweiz auf Speaking Tour in Zürich, Bern und Genf. Sie vertritt die FPDTA-MPT, eine Basisorganisation, welche sich seit 2010 gegen Megaprojekte in den Bundesstaaten Morelos, Puebla und Tlaxcala engagiert. Die Menschenrechtsverteidigerin erhofft sich vom Besuch in der Schweiz nicht nur Sichtbarkeit für die Problematik, sondern auch verstärkten Schutz für ihre Kamerad*innen der FPDTA-MPT, die bedroht, kriminalisiert und angegriffen werden. 

Verheerende Auswirkungen auf die Umwelt

Bei den Anwesenden am Diskussionsabend vom 23. November im Kasama in Zürich, löste der Bericht der Aktivistin über die grosse Ungerechtigkeit und das tägliche Engagement ihrer Organisation Betroffenheit aus. Marcelina Barranco sprach von den verheerenden Auswirkungen auf die Umwelt, welche durch die Tätigkeiten von Konzernen wie Bonafont, Elecnor, Enagás, VW und Audi vor Ort verursacht werden. Die Gemeinschaften wurden vorgängig weder angemessen über die Projekte informiert noch konsultiert und leiden namentlich unter Wasserknappheit. Insbesondere das Proyecto Integral Morelos in der Nähe des Vulkans Popocatepetl bereitet ihr grosse Sorgen, aber auch die Wasserverschmutzung durch Ciudad Textil, einem Projekt, welches von 32 Firmen in der Region umgesetzt wird, und ein riesiges Loch (socavón), dass sich in Puebla in einem Feld gebildet hat. Sie berichtete zudem vom Attentat, welches am vergangenen 17. Oktober gegen den Anwalt Juan Carlos Flores Solís vom FPDTA verübt wurde.

Forderungen an die Schweizer Behörden

Am Donnerstag begleitete PBI Marcelina Barranco zum Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten, wo sie ebenfalls die Situation in ihrer Region und für die Umweltrechtsverteidiger*innen schilderte. Beim Gespräch mit der Vertreter*in aus der Abteilung Frieden und Menschenrechte konnte die Aktivistin konkrete Forderungen stellen, wie den Besuch der Schweizer Botschaft in den betroffenen Gebieten und ein Monitoring der Sicherheitssituation von Juan Carlos Flores.

Zu Gast an der Woche der Menschenrechte

Schliesslich reiste Marcelina Barranco weiter nach Genf, wo sie Vertreter*innen der NGOs International Service for Human Rights (ISHR) sowie Race & Equality zum Austausch traf. Am Freitag konnte sie bei einem Treffen mit Vertreter*innen des UNO Hochkommissariats für Menschenrechte mit den Sonberberichtsverfahren über Handlungsoptionen diskutieren, um auf die mexikanische Regierung einzuwirken. Die Aktivistin war anlässlich der Woche der Menschenrechte zudem an der Universität Genf zu Gast, wo sie vor 35 interessierten Studierenden einen Vortrag hielt, bevor sie am Abend weiter nach Madrid reiste.

Mehr Informationen