In ihrem Bericht Global Analysis 2022 berichtet die Organisation Front Line Defenders über die weltweite Situation von Menschenrechtsverteidiger*innen (MRV). Lateinamerika bleibt die gefährlichste Region, mit 70% der registrierten Ermordungen an MRV. Kolumbien, Honduras und Mexiko gehören zu den fünf Ländern mit den höchsten Mordraten von MRV.
Die Zahlen für 2022 sind sehr beunruhigend:
- Zum ersten mal wurden 2022 über 400 MRV ermordet
- 46% der Opfer sind in Kolumbien zu verzeichnen, mit mindestens 186 Ermordungen an MRV
- 48% der Ermordungen beziehen sich auf Land- und Umweltverteidiger*innen sowie Verteidiger*innen der indigenen Rechte
Während Aktionen zum Schutz des Klimas dringend nötig sind, fehlt der politische Wille, um den Schutz von Land- und Umweltverteidiger*innen sowie Verteidiger*innen der indigenen Rechte weltweit zu gewährleisten. Diese MRV waren 2022 besonders gefährdet und erlitten Übergriffe wie willkürliche Verhaftungen, Gerichtsverfahren, physische Angriffe und Morddrohungen. Die Situation in Kolumbien ist besonders besorgniserregend: 88 der 186 Ermordungen an MRV betreffen Land- und Umweltverteidiger*innen sowie Verteidiger*innen indigener Rechte.