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Privatisierung und Energiewende bedrohen Wasserrechte in Honduras: ARCAH warnt im Menschenrechtsrat

Wenn Energie das Wasser in Honduras bedroht: Die Stimme von ARCAH im Menschenrechtsrat
MO

In Genf warnte Christopher Castillo, Generalkoordinator der Alternativa de Reivindicación Comunitaria y Ambientalista de Honduras (ARCAH), einer von PBI begleiteten honduranischen Organisation, bei einer Nebenveranstaltung zur 60. Sitzung des Menschenrechtsrats vor der Privatisierung von Wasserressourcen und den Folgen der Energiewende für das Recht auf Wasser.

Eine Debatte über Energie, Klima und das Recht auf Wasser

Am 16. September 2025 organisierten die Ständigen Vertretungen Spaniens und Deutschlands, der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung und das Geneva Environment Network eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „The Water-Energy Nexus and the Human Right to Water”. Die Podiumsdiskussion brachte Vertreter der Zivilgesellschaft und internationaler Gremien zusammen, die alle darauf hinwiesen, wie wichtig es ist, Wasser als Grundrecht anzuerkennen. In den Diskussionen wurde betont, dass Governance-Modelle überdacht, Transparenz gefördert und sichergestellt werden muss, dass die Energiewende den Zugang zu Wasser verbessert und nicht beeinträchtigt.

Der Bericht des Sonderberichterstatters

Der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Menschenrecht auf Trinkwasser und Sanitärversorgung, Pedro Arrojo Agudo, stellte die Schlussfolgerungen seines jüngsten Berichts (A/HRC/60/30 – Der Zusammenhang zwischen Wasser und Energie) vor. Er betonte, dass sich die Auswirkungen des Klimawandels vor allem im Wasserkreislauf zeigen, etwa in Form von Dürren, Überschwemmungen und dem Anstieg des Meeresspiegels.

Er forderte einen gerechten Übergang, bei dem Wasser und Menschenrechte im Mittelpunkt der Klima- und Energiepolitik stehen. Dieser Ansatz muss einen gerechten Zugang zu Trinkwasser gewährleisten, aquatische Ökosysteme schützen und destruktive Energielösungen verhindern. Er warnte auch vor dem steigenden Wasserverbrauch durch neue Technologien, insbesondere künstliche Intelligenz und Rechenzentren.

Das Zeugnis von Christopher Castillo (ARCAH, Honduras)

Christopher Castillo, Generalkoordinator der Alternativa de Reivindicación Comunitaria y Ambientalista de Honduras (ARCAH), erinnerte eindringlich an die alltäglichen Realitäten und anhaltenden Herausforderungen, mit denen die Gemeinden in Honduras konfrontiert sind.

Er betonte, dass fast die Hälfte der Bevölkerung immer noch keinen Zugang zu Elektrizität habe, während das Land Energie in seine Nachbarländer exportiere. Trotz einiger Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien basieren 80% der honduranischen Energiematrix nach wie vor auf fossilen Brennstoffen.

Vor allem prangerte er einen Rechtsrahmen an, der die Privatisierung der Wasserressourcen erleichtert: Unternehmen können sich kommunale Wasserprojekte aneignen und so der Bevölkerung die Kontrolle darüber entziehen.

Drei Forderungen zum Schutz des Wassers und der Rechte

In seiner Rede formulierte Christopher Castillo drei klare Forderungen:

  1. Stärkung der rechtlichen Rahmenbedingungen und Umsetzung des Escazú-Abkommens über den Zugang zu Informationen, die Beteiligung der Öffentlichkeit und den Zugang zu Gerichten in Umweltangelegenheiten.
  2. Untersuchung unvollendeter Projekte und Umweltverbrechen.
  3. Aufhebung des Allgemeinen Gesetzes über den Wasser- und Abwassersektor von 2003, das die Privatisierung der Wasserversorgung fördert.

Abschließend kritisierte er ein Modell der Kapitalakkumulation an, das die Menschenrechte missachtet, und bezeichnete die kapitalistischen Finanzsysteme und Konsumgewohnheiten als Triebkräfte der Umwelt- und Wasserkrise.

Für eine kohärente Wasser- und Energiepolitik

Die Veranstaltung machte erneut deutlich, wie dringend eine kohärente Politik erforderlich ist, die den Wasser- und den Energiesektor miteinander verbindet, um die Menschenrechte und die ökologische Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Nach Ansicht der Podiumsteilnehmer muss dieser Dialog mit einer Vielzahl von Akteuren fortgesetzt werden, um den miteinander verknüpften Herausforderungen der Wasserknappheit, des Energiebedarfs und des Schutzes der Menschenrechte zu begegnen.

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