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PBI-Kolumbien begleitet humanitäre Karawane für das Ende der bewaffneten Gewalt gegen Zivilist*innen in Catatumbo

Vor der Abfahrt der humanitären Karawane bringt PBI-Kolumbien ihre Fahne an ihrem Fahrzeug an.
Brent Patterson, PBI-Kanada

LA FM berichtet: «Eine humanitäre Karawane, die vor einigen Tagen aus verschiedenen Regionen des Landes aufgebrochen ist, ist in der Gemeinde El Tarra, im Departement Norte de Santander, in der Region Catatumbo, eingetroffen, um Hilfsgüter bereitzustellen und den Zustand der seit mehreren Tagen eingeschlossenen und vertriebenen Gemeinden zu überprüfen. (...) Eine der Hauptforderungen der Gemeindeorganisationen ist die Einrichtung eines humanitären Korridors in der Region, welcher den Zugang zu Hilfsgütern und Lebensmittelpaketen gewährleisten sowie verwundeten, geschwächten und eingeschlossenen Menschen die Ausreise ermöglichen soll, die aufgrund der bewaffneten Auseinandersetzungen in Catatumbo in Not geraten sind

Weiter berichtet die Associated Press: «Eine humanitäre Karawane, bestehend aus internationalen Organisationen, Sozialverbänden, der katholischen Kriche und Senatoren, ist am Dienstag, dem 4. Februar 2025, in Catatumbo eingetroffen - einer konfliktreichen Region im Nordosten Kolumbiens. Dort sind zwei bewaffnete Aktuere aufeinandergestossen, was zur Vertreibung von mehr als 50'000 Menschen und über 80 Todesopfern geführt hat. (...) Ziel der humanitären Karawane ist es, auf die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung aufmerksam zu machen und die bewaffneten Akteure zur Beendigung der Kämpfe aufzufordern

Zudem erläutert der Artikel: «Catatumbo ist ein strategische bedeutsames Gebiet aufgrund seiner Nähe zur venezolanischen Grenze, der umfangreichen Kokaplantagen und der schwachen staatlichen Präsenz. Präsident Gustavo Petro rief im Januar 2025 den «Zustand innerer Unruhe» aus – eine aussergewöhnliche rechtliche Massnahme – und versprach, die Kontrolle wiederherzustellen sowie soziale Investitionen in die Region zu bringen.»

PBI-Kolumbien begleitet die humanitäre Karawane und unterstützt die Forderungen nach einem humanitären Abkommen, dem Ende der Menschenrechtsverletzungen und der Umsetzung des Friedensabkommens. 

Screenshot X, Post by PBI-Colombia

El País berichtete zudem: «Als Antwort auf den Aufruf einiger sozialer Organisationen sicherten die FARC-Dissidenten und die Nationale Befreiungsarmee (ELN) zu, die humanitäre Karawane «Abracemos al Catatumbo», die sich am Dienstagmorgen auf den Weg in die Gemeinde in El Tarra macht, nicht anzugreifen. (...) Die Karawane ist aus mehreren Städten des Landes, darunter Bogotá, Barrancabermeja, Tibú und Ocaña, sowie aus verschiedenen Gemeinden der Region aufgebrochen.»

Auswirkungen

Die Washington Post kommentierte, dass die Kämpfe zwischen der ELN und FARC-Dissidenten einen herben Rückschlag für die Politik des «totalen Friedens» von Präsident Gustavo Petro darstellten. Kolumbiens erster linksgerichteter Päsident und ehemaliges Guerrillamitglied sei mit dem Verpsrechen angetreten, Friedensabkommen mit den bewaffneten Gruppen des Landes auszuhandeln. Weiter führte das Medium aus, dass Analysen zufolge die aktuelle Eskalation die Beziehungen zwischen Kolumbien und seinem wichtigsten Verbündeten, den Vereinigten Staaten, weiter belasten könnte. Verbündete von Präsident Trump hätten Petros Friedensverhandlungen bereits kritisiert und ihm vorgeworfen, den Kokainhandel nicht unter Kontrolle zu bekommen.

Weiter heisst es im Artikel: «Die Gewalt macht zudem einen tiefergelegenen Konflikt um die vollständie Umsetzung des Friedensabkommens von 2016 sichtbar. (...) Seit dessen Unterzeichnung sind mindestens 441 ehemalige Kämpfer*innen getötet worden. (…) Die wachsende Zahl an Drohungen gegen sie könnte das Land weiter destabilisieren und den ohnehin fragilen Frieden gefährden.»

 

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