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Mexiko: Über 16 Fälle von Gewalt an Frauen in Ciudad Juárez pro Tag

Mexiko: Über 16 Fälle von Gewalt an Frauen in Ciudad Juárez pro Tag
jk

In Ciudad Juárez, im nördlichen Bundesstaat Chihuahua, hat die Gewalt an Frauen im Vergleich zum Vorjahr in den ersten Monaten 2016 zugenommen. Von Januar bis Juni 2016 sind insgesamt 16 Fälle von Feminizid (Frauenmorde) registriert worden. Zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich in Chihuahua für die Rechte der Frauen stark machen, sind häufig Repressalien ausgesetzt.

Die Opfer sind immer jünger

Nach Angaben des Netzwerks Mesa de Mujeres de Ciudad Juárez, bleibt Chihuahua nach Estado de México der Bundesstaat mit den höchsten Zahlen von Fällen sexueller Gewalt. Gemäss dem Justizzentrum für Frauen Marisela Escobedo Ortiz haben von Januar bis Juni dieses Jahres 2'553 Frauen das Zentrum zum ersten Mal aufgesucht (in der gleichen Periode des Jahres 2015 waren es 2'181). Dies entspricht über 16 Fällen pro Tag. Laut der Direktorin des Zentrums, Irma Casas Franco, sind die Opfer immer jünger und weisen schwerere physische Verletzungen auf. Das Durchschnittsalter ist von 35 auf 25 Jahre gesunken. Hinzu kommt, dass es in Mexiko nur in 1% der Fälle von Sexualdelikten zur Anklageerhebung kommt.

Risiko für MenschenrechtsverteidigerInnen

Soziale Organisationen forderten 2015 aufgrund der kritischen Situation die Verordnung einer Warnung wegen der Gewalt an Frauen (Alerta de Violencia de Género) für den Bundesstaat Chihuahua. Die Antwort der Regierung steht bis heute aus. AktivistInnen, die sich für die Rechte der Frauen stark machen, sind immer wieder Repressalien ausgesetzt. In Chihuahua leben MenschenrechtsverteidigerInnen (MRV) allgemein gefährlich. In den letzten 7 Jahren sind 19 MRV ermordert worden.

Weitere Informationen

Foto: http://mesademujeresjuarez.org